Als Kinderbuch-lllustrator*in auf der Frankfurter Buchmesse 2024

Oktober ist Buchmessezeit! Vom 16. bis 20.10.2024 findet wieder die Frankfurter Buchmesse statt – eine ideale Gelegenheit für Kinderbuch-Illustrator*innen, den Buchmarkt besser kennenzulernen, neue Lieblingsverlage zu entdecken und Kontakte zu knüpfen.

Du fährst als Illustrator*in auf die Buchmesse und möchtest Kinderbuchverlagen dein Portfolio vorstellen? Dann kommen hier meine Last-minute-Tipps zu Illustrator*innen-Sprechstunden, Mappe & Co:

Besuche Illustratoren-Sprechstunden – und bring genügend Zeit dafür mit.

Einige Kinderbuchverlage bieten auf den großen Buchmessen offene „Illustratoren-Sprechstunden“ (auch „Mappenstunden“ genannt) an. Hier hast du die Gelegenheit, den Verlagen dein Portfolio zu zeigen – und das auch ohne persönlichen Termin. Diese Sprechstunden finden in der Regel während der Fachbesucher-Tage, also Mittwoch bis Freitag, statt und werden von Ansprechpersonen aus dem Lektorat oder der Grafikabteilung durchgeführt.

Illustrator*innen-Sprechstunden sind eine tolle Gelegenheit, denn du kannst dort …

  • professionelles Feedback zu deinem Portfolio bekommen und damit weiter an deinem Handwerk und Illustrationsstil arbeiten.
  • einen ersten „Fuß in die Tür bekommen“ – und zwar in Form einer Visitenkarte mit einem persönlichen Verlagskontakt, dem du nach der Messe dein digitales Portfolio zuschicken darfst. Und wer weiß, vielleicht klappt es dann beim nächsten Messebesuch auch mit einem persönlichen Termine abseits der Sprechstunden-Schlangen …
  • im allerbesten Fall einen oder mehrere Verlage so überzeugen, dass du irgendwann für ein konkretes Projekt gebucht wirst, wenn das passende Manuskript auf dem Schreibtisch des Lektorats landet.

Was gehört alles ins Buchmesse-Gepäck?

Neben deiner Illu-Mappe bzw. deinem Portfolio und einem Stapel Visitenkarten (oder auch Postkarten oder Flyern), die du den Ansprechpersonen in die Hand drücken kannst, musst du für die Illu-Sprechstunden vor allem eins mitbringen: Zeit und Geduld! Die Schlangen vor den Messeständen können nämlich ganz schön lang werden und oft musst du dich auf eine Wartezeit von 1 Stunde oder mehr einstellen, um ein paar Minuten mit den Lektor*innen oder Grafiker*innen des Verlags sprechen zu können. Deshalb: Es lohnt sich, bei deinen Lieblingsverlagen früh dran zu sein – und auch bequemes Schuhwerk, ausreichend Wasser und Snacks sind nicht verkehrt.

Wann und wo finden Illustrator*innen-Sprechstunden statt?

Eine offizielle Übersicht gibt es leider nicht, aber die Illustratoren-Organisation hat eine Übersicht mit den Terminen vieler Kinderbuchverlage zusammengestellt. Allerdings veröffentlichen nicht alle Verlage ihre Sprechstunden vorab auf der Website oder über Social Media. Es lohnt sich also, auch bei anderen Verlagen vorbeizuschauen und die Augen offen zu halten nach einem Schild, das eine offene Mappenstunde ankündigt …

 

Zeig dein Talent und deine Schwerpunkte in deinem Portfolio

Dein wichtigstes To Do vor dem Messebesuch ist die Vorbereitung eines aussagekräftigen Portfolios bzw. einer Präsentationsmappe. Idealerweise hast du ein digitales Portfolio (das du auf der Messe z. B. auf einem Tablet/iPad zeigen kannst) und/oder eine analoge Präsentationsmappe (im A4- oder A3-Format) mit hochwertigen Farbdrucken deiner Arbeiten dabei.

Behalte beim Zusammenstellen deiner Mappe immer dessen Sinn und Zweck im Hinterkopf – sich in nur wenigen Minuten einen guten Eindruck von deinem Illustrationsstil und deinen bisherigen Arbeiten zu verschaffen. Pack also nicht alles, was du jemals gemalt oder gezeichnet hast, lose in eine Mappe, sondern triff eine bewusste Vorauswahl und präsentiere nur deine 10 bis 20 besten Werke oder Entwürfe. Am besten nach Genres sortiert, wenn du für unterschiedliche Zielgruppen illustrierst oder verschiedene Illustrationsstile zeigen möchtest. Unabhängig davon ist es auf jeden Fall eine gute Idee, Bilder von den gängigsten Kinderbuchmotiven (Tiercharaktere, Kinderfiguren mit unterschiedlichen Emotionen und in unterschiedlichen Posen, …) und sowohl kleine Vignetten (Freisteller) als auch vollflächig illustrierte Doppelseiten im Gepäck zu haben.

Informiere dich außerdem vorab über die Schwerpunkte des Verlags, vor dessen Messestand du gerade Schlange stehst. Sind zum Beispiel Bilderbücher, Pappbilderbücher, Vorlesebücher, Erstlesebücher, illustrierte Kinderromane, Kindersachbücher oder Mal-, Bastel- und Stickerbücher Teil des Verlagsprogramms? So kannst du in dem kurzen Gespräch gezielt Arbeitsbeispiele aus den Genres zeigen, die für dein Gegenüber auch wirklich relevant sind.

 

Bleib sichtbar – auch online!

Mach es potenziellen Auftraggeber*innen so einfach wie möglich, dich und dein Portfolio online zu entdecken (oder wiederzufinden). Nutze dafür, neben einer eigenen Website, auch Instagram als digitales Portfolio für deine Illustrationen. So wird deine Mappe über die Buchmesse hinaus – oder falls du nicht live vor Ort sein kannst – sichtbar.

Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass tatsöchlich schon das eine oder andere Illustrationstalent auf Instagram entdeckt wurde. In den letzten Jahren wurden pandemiebedingt sogar Hashtags wie #portfoliostattfbm ins Leben gerufen.

 

Hallo, ich bin Maria Höck.

Als freie Lektorin und Texterin für Kindermedien unterstütze ich Verlage und Kreative bei der Umsetzung von Kinderbüchern und Familienmedien.

So kannst du mit mir arbeiten. Ich freue mich auf deine Nachricht.

Weiterlesen …

Ein Bilderbuch schreiben: 11 Schreibtipps aus dem Lektorat

Ein Bilderbuch schreiben: 11 Schreibtipps aus dem Lektorat

Du bist (angehende*r) Kinderbuchautor*in und hast eine Idee für ein Bilderbuch im Kopf, die du schon immer mal aufs Papier bringen wolltest? Dann kommen hier meine 11 Tipps für lebendige Bilderbuchtexte: 1) Show, don’t tell. Diese grundlegendste aller Schreibregeln...

Was Social Entrepreneurship mit meinem Textstudio zu tun hat

Was Social Entrepreneurship mit meinem Textstudio zu tun hat

Was bedeutet es, selbstständig zu sein? Welche Möglichkeiten und Freiheiten, aber auch Verantwortlichkeiten gehen damit einher? Darüber habe ich mir in den ersten Monaten meiner Selbstständigkeit als Lektorin & Texterin viele Gedanken gemacht. Das Ergebnis: Mein...